(Naturkosmetik selber machen | Teil 3.1)
Bevor du damit beginnst, deine eigene Kosmetik zu rühren, solltest du Grundsätzliches über Emulsionen wissen. Wir erklären anschließend die wichtigsten Konzepte.
Was sind Emulsionen?
Eine Emulsion besteht aus einer Wasserphase und einer Ölphase. Es handelt sich also um ein Gemisch zweier Flüssigkeiten, die sich ohne Hilfsmittel nicht verbinden. Eine der Flüssigkeiten (innere oder disperse Phase) verteilt sich in Tröpfchenform in der anderen Flüssigkeit (äußere oder kontinuierliche Phase). Durch starkes Schütteln oder Rühren bilden sich kleine Tröpfchen, die sich in der äußeren Phase dispergieren. Diese Emulsion ist jedoch nicht stabil, nach einiger Zeit trennen sich die beiden Phasen.
Um sie auf stabile Weise miteinander zu verbinden, ist ein Emulgator notwendig, der die Tröpfchenbildung erleichtert und die Trennung der Phasen verhindert. Ein Emulgator setzt sich aus einem wasseranziehenden (hydrophilen) und einem fettanziehenden (lipophilen) Teil zusammen. Deshalb können sich Wassermoleküle und Fettmoleküle verbinden. In der Regel handelt es sich um milchige Flüssigkeiten, die je nach Inhaltsstoffen und Emulgator verschiedene Konsistenzen aufweisen.
Mehr über Emulgatoren findest du in diesem Beitrag: Was sind Emulgatoren und wie werden sie verwendet?
Bei Schüttellotionen ohne Emulgatoren sind die beiden Phasen deutlich zu sehen: Das leichtere Öl schwimmt oben, das Wasser setzt sich im unteren Teil der Flasche ab.
Wir unterscheiden folgende grundlegende Arten:
- Wasser-in-Öl-Emulsion (W/O-Emulsion): Die äußere Phase besteht aus Öl (Pflanzenöl, Wachs…), das bedeutet, dass für die Creme mehr Öl als Wasser verwendet wird. Diese Emulsion gibt viel Fett an die Haut ab und zeichnet sich durch rückfettende Eigenschaften aus. Damit reduziert sie den Wasserverlust. Diese Art der Emulsion ist reichhaltig und kommt insbesondere bei trockener Haut zum Einsatz.
- Öl-in-Wasser-Emulison (O/W-Emulsion): Hier besteht die äußere Phase aus Wasser, deshalb handelt es sich um stark feuchtigkeitsspendende Emulsionen, die schnell in die Haut einziehen. Die Wasserphase enthält Wasser (Hydrolat) und wasserlösliche Inhaltsstoffe. O/W-Emulsionen eignen sich ausgezeichnet für normale und fettige Haut.
Wenn du eine Creme oder Lotion herstellst, handelt es sich also um eine Emulsion. Du möchtest wissen, welche Emulgatoren sich besser für eine W/O- oder O/W-Emulsion eignen? Dann empfehlen wir dir diesen Artikel, in dem du eine Tabelle mit allen unseren Emulgatoren findest.
Des Weiteren unterscheiden wir einfache und komplexe Emulsionen sowie Mikroemulsionen:
- Einfache Emulsion: Wasserphase + Ölphase + Emulgator (W/O oder O/W)
- Komplexe Emulsion: mehr als 2 Phasen (W/O/W oder O/W/O), können auch mehr als einen Emulgator enthalten
- Mikroemulsion: Die innere Phase bildet so kleine Tröpfchen (Domänen), dass daran sichtbares Licht gestreut wird. Deshalb sind Mikroemulsionen transparent (nicht milchig wie normale Emulsionen).
Emulsionen, die durch Emulgatoren verbunden werden, sind stabile und homogene Mischungen, welche die Wasserphase und die Fettphase miteinander verbinden. Wir können verschiedene Wirkstoffe integrieren, um das Ergebnis (Creme, Lotion usw.) an die individuellen Bedürfnisse anzupassen.
Abschließend noch ein Beispiel für eine Emulsion: Was sind Emulsionen (2) – Verdickungsmittel und Stabilisatoren
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